Interview mit dem Präsidenten des Nationalrats und der Präsidentin des Ständerats
Was ist Ihr Schwerpunkt in Ihrem Jahr als Nationalratspräsident?
Ich stelle mein Präsidialjahr unter das Motto «Grenzen überschreiten – Horizont erweitern». Gute Politik lebt davon, dass man auch jemandem zuhört, der nicht die gleiche Meinung hat. Der eigene Gartenzaun darf nicht das Ende der eigenen Sichtweisen und Erfahrungen sein. Das mir Fremde soll Horizonterweiterung werden!
Warum sind Sie in die Politik eingestiegen?
Ich war schon immer ein politisch interessierter Mensch, weil in der Politik die Elemente eines gelingenden Zusam menlebens gestaltet und verhandelt werden. Politik hat darum auch viel mit mir selbst zu tun. In der Parlaments politik bin ich gelandet, weil ich die argumentative Auseinandersetzung mag.
Welche Schwerpunkte haben Sie in Ihrem Präsidialjahr?
Ich möchte die urbane Schweiz und ihr Potenzial an gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer und kultu reller Innovation in den Vordergrund stellen. In unseren Städten und Agglomerationen leben über drei Viertel der Bevölkerung, hier sind vier von fünf Arbeitsplätzen. Im Fokus habe ich auch die Gleichstellung.
Wie sehen Sie die Schweiz in 20 Jahren?
Die Schweiz gestaltet mit der EU eng die Zukunft unseres Kontinents mit – mit allem, was uns stark macht: direkte Demokratie, Föderalismus, Sozialstaat und humanitäre Dienste. Dank unseren hervorragenden Hochschulen und der starken Wirtschaft bleiben wir bei den Innovationen Weltspitze. Der Wechsel auf erneuerbare, einheimische Energien ist gelungen.