Herr
Bundespräsident, Sie treten Ihr Amt in einer Zeit an, in der sich die
Covid-Pandemie weiterhin ausbreitet. Was bedeutet das für das Jahr 2022?
Ich kann
verstehen, dass die Menschen erschöpft sind. Die Pandemie schränkt uns seit
Monaten in unserem Alltag ein. Sie fordert uns als Individuen. Sie macht uns
verletzlich und unsicher. Und sie hat die Menschen in unserem Land
auseinandergetrieben. Aber: Sie hat uns nicht gespalten. Wir lassen uns nicht
spalten! Ich bin auch zuversichtlich, dass wir die Pandemie bewältigen können.
Worauf
gründen Sie Ihre Zuversicht?
Einmal darauf, dass der Mensch den ewigen Kampf gegen Viren und Pandemien bisher stets gewonnen
hat. So wird es auch dieses Mal sein, davon bin ich überzeugt. Wir brauchen
Geduld, aber wir werden diesen Kampf gemeinsam gewinnen.
Zum anderen bin
ich zuversichtlich, weil die Schweiz Stärken hat, die uns in dieser schwierigen
Situation helfen. Die Vielfalt der Sprachen und Kulturen in unserem Land. Die
Menschen, die diese Unterschiede zusammenbringen – und bereit sind, einander
zuzuhören und andere Meinungen zu respektieren. Das macht uns stark!
Welche
Schwerpunkte setzen Sie in Ihrem Präsidialjahr?
Der erste
Schwerpunkt ist mit der Pandemie bereits gesetzt. Hier sind der Bundesrat, die
Kantone und Menschen in unserem Land gefordert, die richtigen Schritte zu
unternehmen. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Vielfalt, von der ich schon
gesprochen habe. Ein dritter die Innovation. Sie entsteht, wenn wir die
Vielfalt leben, also unsere Ideen zusammenbringen und daraus gemeinsam Lösungen
entwickeln. Auch das ist eine Stärke der Schweiz.