Interview mit den Präsidenten des Nationalrats und des Ständerats
Welches sind Ihre Schwerpunkte im
Präsidialjahr?
Mein Ziel
ist das Fördern des Zusammenhalts, der Zuversicht und der Lebensfreude der
Menschen in der Schweiz. In dieser Krisenzeit braucht es Solidarität zwischen
Alt und Jung, zwischen den verschiedenen Landesteilen und auch zwischen den
unterschiedlichen Berufsgruppen, denn es sind nicht alle gleichermassen von der
Pandemie betroffen.
Sie sind neben Ihrer Tätigkeit als
Politiker auch Landwirt, Auktionator und Reiseveranstalter. Wie bringen Sie dies
alles unter einen Hut?
Das
funktioniert seit 30 Jahren gut. Ich habe eine tolle Frau, eine wunderbare
Familie und einen guten Freundeskreis. Darüber hinaus habe ich als ehemaliger
Bataillonskommandant der Schweizer Armee gelernt, wie man systematisch
organisiert. Es ist sicherlich auch ein grosser Vorteil, dass ich sehr nahe bei Bern wohne und keine lange Anfahrtszeit in die Bundesstadt habe.
Was haben Sie sich für Ihr
Präsidialjahr vorgenommen?
Mein Ziel wird es sein, die besondere Kultur im Ständerat wieder stärker
zu fördern. Im Ständerat diskutieren wir argumentativ und begegnen uns auf
einer sachlich fundierten Ebene, um miteinander um die beste Lösung zu ringen.
Tugenden wie das sorgfältige Abwägen der langfristigen Staatsinteressen sollten
wir weiterhin sorgsam pflegen und behüten. Damit setzen wir einen wertvollen
Kontrapunkt zum eher parteipolitisch und von Partikularinteressen geprägten Betrieb im Nationalrat.
Wie sehen Sie die Schweiz in fünf
Jahren?
Ich hoffe,
dass Covid-19 bald Geschichte ist. Darüber hinaus denke ich, dass wir an
unseren Beziehungen zur Europäischen Union arbeiten müssen. Ich wünsche mir, dass die
Schweiz auch in den nächsten Jahren eigenständig bleibt. Wir müssen uns
wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell positionieren, sodass wir auch
in 5 -10 Jahren sagen können: das ist die Schweiz, in der wir leben wollen.